Nahrungsbestandteile
Die Nahrungsbestandteile verschiedenster Speisen oder Nahrungsmittel vergegenwärtigen immer wieder erst ihre eventuelle Gesundheitsschädlichkeit wenn man sich mit der Zusammensetzung befasst.
Die Krux an mangelhafter Ernährung liegt oftmals nicht daran, dass wir das Falsche essen, sondern dass die Gewichtung der Nahrungsbestandteile nicht stimmt.
Als richtige Zusammenstellung unserer Ernährung gilt heute allgemein:
Nahrungsbestandteile optimal
Die meisten Menschen ernähren sich jedoch so:
Nahrungsbestandteile fettlastig
Folgende Nahrungsbestandteile unterscheiden wir:
- Eiweiße
- Fette
- Kohlenhydrate
- Ballaststoffe
- Wasser
- Vitamine
- Mineralstoffe
- Spurenelemente
Eiweiße
Eiweiße (Proteine) bestehen aus den lebenswichtigen Aminosäuren, in die sie bei der Verdauung zerlegt werden. Sie dienen zum Aufbau von körpereigenen Zellsubstanzen, Muskeln und Enzymen. Immunproteine schützen den Körper vor fremden Zellen. Transportproteine stellen den Austausch von Stoffen zwischen den einzelnen Organen sicher. Eine Vielzahl von Hormonen ist aus Proteinen aufgebaut. Alle diese Funktionen können bei einem Proteinmangel nur unzureichend erfüllt werden und verringern die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit.
Von den 20 Aminosäuren, die der Körper zum Aufbau der Proteine benötigt sind acht essentiell. Das heißt, der Körper kann sie nicht selbst herstellen, sondern muss sie mit der Nahrung zugeführt bekommen.
Fleisch, Wurst, Fisch, Eier und Milch sind tierische Eiweißspender, die gleichzeitig relativ viel Fett und Cholesterin enthalten. Sie sollten daher nur selten auf dem Speiseplan stehen. Pflanzliche Eiweißspender sind z.B. Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Getreide und Getreideprodukte. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die essentiellen Aminosäuren in unterschiedlicher Menge und Relation in den Nahrungsmitteln enthalten sind und nicht vollständig in körpereigenes Eiweiß umgewandelt werden können. Man spricht diesbezüglich auch von der biologischen Wertigkeit der Proteine. Eine Wertigkeit von z.B. 70 bedeutet, dass von 100g zugeführtem Eiweiß nur 70g Körpereiweiß gebildet werden. Tierische Eiweiße sind zu 80% bis 100% verwertbar, pflanzliche Eiweiße dagegen nur zu ca. 60% bis 70%.
Fette
Fette (Lipide) sind heute weitgehend als "Dickmacher" verpönt, da sie doppelt so viele Kalorien haben wie Kohlenhydrate oder Eiweiss. Aber ganz ohne Fett kann der Mensch nicht leben, denn Fett dient als Energiequelle und Geschmacksträger und ist unentbehrlich für die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine A, D, E und K aus dem Darm in den Blutkreislauf. Außerdem ist es wichtiger Baustein des Nervensystems und der Zellmembranen.
Über die biologischen Eigenschaften der Fette entscheiden die Fettsäuren. Diese können einfach oder mehrfach ungesättigt oder gesättigt sein. Die Linolsäure, eine essentielle Fettsäure, muss dem Körper zugeführt werden. Sie ist besonders in Sonnenblumenöl, Distelöl, Mais- und Weizenkeimöl enthalten.
Viele Menschen nehmen täglich nicht nur zuviel, sondern auch noch "falsches" Fett zu sich. Das macht auf Dauer übergewichtig und krank. Es kommt zu erhöhtem Blutfett (Triglycerid)-Spiegel, erhöhtem Cholesterolspiegel und als Folge zur Bildung von arteriosklerotischen Belägen an den Wänden der Blutgefäße. Damit steigt die Neigung zu Thrombosen und das Herzinfarktrisiko. Insbesondere die in den tierischen Fetten enthaltenen gesättigten Fettsäuren führen zu einer Erhöhung der Cholesterinsynthese in der Leber. Omega-3-Fettsäuren beeinflussen den Cholesterinwert dagegen positiv und können dadurch das Arterioskleroserisiko vermindern.
Ernährungswissenschaftler empfehlen, die Fettzufuhr auf 70 bis 90g pro Tag zu begrenzen. Vermeiden Sie tierische Fette wie Schmalz oder Butter und ersetzen Sie diese weitgehend durch pflanzliche Fette, da auch diese hochwertiger hinsichtlich des Gehaltes an ungesättigten Fettsäuren sind.
Achten Sie auf Ihre Gewohnheiten: Fett ist nicht nur in Butter, Margarine und Öl enthalten, sondern auch in Wurst, Käse, Mayonnaise, Pommes frites, Schokolade und Nüssen als sogenannte "versteckte" Fette. Essen Sie öfter Seefisch, denn dieser enthält Omega-3-Fettsäuren, die den Cholesterinwert positiv beeinflussen und das Arterioskleroserisiko vermindern können.
Kohlenhydrate
Kohlenhydrate, die Hauptenergielieferanten für den Menschen, sind vorwiegend in pflanzlichen Nahrungsmitteln wie Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Reis, Getreide (Mehl, Brot und Teigwaren) und Früchten enthalten. Kohlenhydrate kommen als Einfachzucker wie Fructose (Fruchtzucker) und Glucose (Traubenzucker) oder als Zweifachzucker wie Saccharose (Rohr- oder Rübenzucker, auch Haushaltszucker genannt) und als Stärke, z.B. in Kartoffeln vor.
Zucker sind außerordentlich leicht verdaulich, "gehen sofort ins Blut", und stehen damit dem Körper als schneller Energielieferant zur Verfügung. Diese Energie wird jedoch auch schnell verbraucht, deshalb erreicht man mit Zucker und Süßigkeiten keine langanhaltende Sättigung. Stärke dagegen wird während der Verdauung zuerst in ihre "Zuckerbausteine" zerlegt, die dann nach und nach in die Blutbahn aufgenommen und dort länger als Energiespender ausgenutzt werden können. Es wird ein hoher Sättigungswert erreicht.
Leider scheidet der Körper überschüssige Kohlenhydrat-Energie nicht einfach wieder aus, sondern wandelt nicht benötigte Glucose in körpereigene Stärke (Glykogen) um, die in der Leber und in den Muskeln als schnelle Energiereserve gespeichert wird. Darüber hinaus wird überschüssige Glucose in Fett umgewandelt, das dann als Depotfett im Unterhautfettgewebe abgelagert wird. Es entstehen die berühmten "Fettpölsterchen" die auch bei fettarmer, aber sehr kohlenhydratreicher Ernährung entstehen können.
Ballaststoffe
Diese unverdaulichen Kohlenhydrate haben eine sehr wichtige Funktion im Körper: Durch ihr großes Wasserbindungs- und Quellvermögen sind sie für die Verdauung von großer Bedeutung. Wenn sie z.B. in Form von Pflanzenfasern eingenommen werden, binden sie im Darm Wasser und quellen damit auf, so daß ein gewisser Füllungsgrad erreicht und die Ausscheidung beschleunigt wird. Auf diese Weise beugt eine ballaststoffreiche Ernährung Stuhlverstopfung vor.
Ballaststoffe kommen z.B. als Cellulose, Hemicellulose und Pektin in Salat, Gemüse und Getreide vor. Vollkornprodukte liefern besonders viel Ballaststoffe.
Wasser
Ohne Wasser "läuft nichts". Wasser ist in allen Geweben enthalten und außerdem wichtiger Bestandteil von Blut, Lymphe und Verdauungssäften. In Wasser gelöst werden die Nährstoffe zu den einzelnen Zellen gebracht. Ein erwachsener Mensch besteht zu 50 bis 60% aus Wasser; das zeigt die Bedeutung von Wasser für den Körper. Der Mindestbedarf an Flüssigkeit liegt bei 1,5 bis 2 Liter pro Tag und sollte mit Mineralwasser, Tee und ungesüßten, am besten verdünnten, Fruchtsäften gedeckt werden. Wegen seiner Auswirkungen auf das Nervensystem und den Blutdruck sollte Kaffee nur in Maßen getrunken werden. Vorsicht bei süßen Limonaden und alkoholischen Getränken, da diese sich auf das Kalorienkonto niederschlagen.
Vitamine
Vitamine kann der Körper nicht oder nur in geringen Mengen selbst herstellen. Deshalb müssen sie unbedingt in unserer Nahrung enthalten sein. Wenn sie fehlen, ist der reibungslose Ablauf von wichtigen Körperfunktionen gestört. Vitamine lassen sich in zwei Gruppen einteilen: Es gibt die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K und die wasserlöslichen Vitamine der B-Gruppe und Vitamin C. Sie kommen in unseren Nahrungsmitteln in ganz unterschiedlicher Verteilung vor, deshalb müssen wir schon wegen der Vitamine eine gut gemischte, ausgewogene Kost zu uns nehmen.
Vitamine gehen bei langer Lagerung, vor allem im Warmen und Hellen, schnell verloren. Auch verschiedene Gartechniken können Vitamine zerstören, deshalb sollten Sie z.B. Früchte und Gemüse nur kurz dämpfen oder dünsten, um die Vitamine möglichst zu erhalten. Wichtig: Ohne Vitamine ist ein Großteil der anderen Nährstoffe nutzlos, da sie nur mit Hilfe der Vitamine für den Körper erschließbar gemacht werden können.
Mineralstoffe
Sie sind wie die Vitamine keine Energieträger, d.h. sie haben keine Kalorien, sind für viele Körperfunktionen unentbehrlich und können nicht selbst produziert werden. Sehr wichtige Mineralien sind: Calcium, Magnesium, Eisen. Milch, Vollkorngetreide, Leber und grüne Gemüsearten sind besonders reich an Mineralstoffen und sollten auf keinem Speiseplan fehlen. Auch Mineralwasser ist je nach Zusammensetzung ein guter Mineralstofflieferant.
Spurenelemente
Spurenelemente sind im Körper nur in sehr geringen Konzentrationen enthalten. Dennoch beeinflussen sie die Lebensvorgänge in entscheidendem Maße. Zink ist wichtiger Bestandteil von mehr als 60 Enzymen. Selen unterstützt Vitamin C bei seiner Zellschutzfunktion.
Das Wissen um die wichtigsten Nahrungsbestandteile und worin sie enthalten sind hilft bei der Zusammenstellung einer gesunden Ernährung. Dabei spielen Faktoren wie das Lebensalter und die momentane körperliche und seelische Beanspruchung durchaus eine Rolle. Kinder in der Wachstumsphase brauchen z.B. eine besonders vitamin- und eiweißreiche Ernährung. Für Senioren sind ausreichend Wasser und Ballaststoffe wichtig, um den manchmal etwas trägen Darm schonend in Gang zu halten. Bei Schwerstarbeitenden und Leistungssportlern sind Mineralien, Vitamine und Eiweiß besonders wichtig. Bei bestimmten Erkrankungen (Diabetes, Dialysepatienten) kann eine Nahrungsergänzung mit Vitaminen und Mineralstoffen notwendig werden.
Autor: Redaktion Meine Gesundheit
Stand: 13.07.2016